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Pretty Woman

separee
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Mila

In Filmen ist die Arbeit als Escort immer toll dargestellt: glamourös, leicht und hoher Verdienst. Dass alles wie im Drehbuch laufen würde, hatte ich zwar nicht gedacht, als ich im Internet nach Escort-Agenturen in der Nähe meiner Heimat suchte. Aber ich glaubte fest daran, dass es das Richtige für mich sei.

  • Text: Mila
    Fotos: privat

Dass die Frau für mich ein Sexsymbol darstellt, liegt wahrscheinlich daran, dass ich, seit ich zwölf war, immer wieder belästigt wurde und durch mein Aussehen am meisten Beachtung fand. Schließlich bewarb ich mich unverzüglich bei der beliebtesten Luxus-Escort-Agentur der Schweiz und wartete auf die Zusage für meinen Traumjob. Als die Agentur bei mir anrief und mich zu einem Vorstellungsgespräch einlud, freute ich mich wie ein kleines Kind. Eine Woche später fuhr ich in die Schweiz zu dem Gespräch, das sehr gut verlief. Ich sollte am kommenden Wochenende zum Probearbeiten kommen, um zu sehen, wie es mir gefiele. Noch bevor ich nach Hause fuhr, konnte ich den Vertrag unterschreiben. Ab da war ich „offiziell“ Escortdame. Oder Hure, Prostituierte, Nutte ... Wie man es nennen mag. Ein paar Tage danach war es soweit. Als ich in der Straßenbahn Richtung Agentur saß, stieg meine Nervosität. Die Strecke zwischen Haltestelle und Ziel war zu kurz, um mich richtig seelisch vorzubereiten. Die „Chefin“ stand schon vor der Tür, begrüßte mich überaus freundlich und zeigte mir gleich die Wohnung hinter dem Büro. Das Zimmer, in dem ich anfangs übernachten durfte, sah halbwegs normal aus. Die anderen Räume waren nicht komplett eingerichtet und ein wenig schäbig. Zu guter Letzt kam das Spezialzimmer: ein Raum mit einem goldenen Bett in der Mitte, das mit einem roten Laken bespannt war, und samtig roten Polstern und Lichterketten. Ich war schockiert, weil ich dachte, die Besuche fänden nur in Hotels statt. Gott sei Dank hatte ich noch genug Zeit, um mich einzurichten und in Ruhe zu duschen. Dachte ich jedenfalls. Eine halbe Stunde später kam die Chefin schon mit einem ersten Termin. Ich sollte in zwanzig Minuten komplett hergerichtet sein. Schweißausbruch vorprogrammiert! Pünktlich nach einer Viertelstunde war ich geduscht, gestylt und in sexy Unterwäsche, inklusive fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen. Das verbotene Zimmer zeigte sie mir dann noch schnell und nannte mir die Regeln: 1. Immer verhüten! 2. Sich wehren, wenn uns etwas nicht passt. 3. Das Geld im Voraus verlangen. Das wusste ich schon alles aus den Filmen.

Der Gast trat ein und sah mich zuerst von oben bis unten an. Von meinem Aussehen war er gleich begeistert und blieb dann auch. Er stand auf Girlfriend Sex und Dirty Talk. Auf das Einölen meiner Brüste war er auch ganz scharf. Als er ging, war ich wirklich kein wenig unglücklich oder kam mir schmutzig vor. Im Gegenteil, ich teilte der Agentin sofort mit, dass ich weitermachen wollte. So ging es dann weiter mit mehreren Terminen in den glamourösesten Hotels der Stadt und viel Trinkgeld. Das viele Geld machte mich so glücklich, dass ich gar nicht merkte, wie die Arbeit an die Psyche ging. Drei Wochen später hatte mich ein Unternehmer auf ein Wellnesswochenende gebucht. Zunächst war er mir sehr sympathisch, bis ich ihn besser kennen lernte. Die drei Wellness-Tage vergingen schnell. Nach zwei Monaten verbrachte ich mit ihm eine Nacht in einem Businesshotel, ab da ekelte er mich richtig an. Ein alter Sack, der dachte, er könne eine junge 23-jährige Frau glücklich machen, indem er mit seinem kleinen Stummelpenis in ihr herumstocherte. Das Schlimmste für mich aber war, wenn er mich in der Öffentlichkeit lecken wollte oder jede Nacht um drei Uhr von hinten kam. Beim dritten Treffen wusste ich gar nicht mehr, wie ich mich verhalten sollte. Ich wollte die Agentur nicht enttäuschen und brauchte das Geld. Als ich die zweite Flasche Champagner gekillt hatte, ging es besser. Meine Geschichten, die ich mit gelöster Zunge erzählte, waren gelogen und irgendwie unglaubhaft. Ich wollte einfach das Hirn abschalten, so konnte ich mir die Zeit lustiger gestalten. Trotzdem hoffte ich, dass ich von diesem Stammgast nichts mehr hören würde ...

Wie es Mila als Escort weiter erging, ist in Séparée No.6 nachzulesen.

 

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